Artikel vom 24.06.2017


Lange Nacht der Wissenschaften 2017

Am Samstag, den 24. Juni 2017 fand die Lange Nacht der Wissenschaften zum 16. Mal in Berlin und Potsdam statt. Das Kooperationsprojekt Waäschepflege wurde dabei an drei Berliner Hochschulen repräsentiert.
Im Haus des Wassers an der TU Berlin wurde die Gläserne Waschmaschine 2.0 der Öffentlichkeit präsentiert. Ganz im Sinne des federführenden Fachgebiets Fluidsystemdynamik ist die Waschmaschine aus möglichst vielen transparenten Bauteilen konstruiert und aufgebaut worden. Der Ablauf des Waschprozesses kann so nicht nur visuell besser nachvollzogen werden, sondern auch durch viele verbaute Sensoren messtechnisch erfasst werden. Mittels einer intelligenten Datenanalyse und dem maschinellen Lernen sollen Zusammenhänge zwischen den durch die Sensoren aufgenommenen Signalen und den resultierenden Waschergebnissen gefunden werden. Die Fragestellung ist, welche physikalischen Grössen besonders viel Einfluss auf das Waschergebnis haben und wie der Waschprozess noch effektiver und gleichzeitig ressourcenschonender gestaltet werden kann. Die Gläserne Waschmaschine 2.0 lud zu anregenden Diskussionen über technische und alltägliche Fragestellungen beim Wäschewaschen ein.
Auch an der HTW Berlin konnte an zahlreichen spannenden Stationen Wissenschaft hautnah miterlebt werden - ein Angebot welches von über 3000 Interessierten begeistert genutzt wurde. Der im Kooperationsprojekt beteiligte Studiengang Bekleidungstechnik/Konfektion war mit zwei Info-Pavillons vertreten: einer zum Thema Fahrradmode der Zukunft im Kontext Digitalisierung und ein zweiter mit Informationen rund um das Thema Waschen von Bekleidung und Textilien. Zwischen den beiden Pavillons an der HTW lud der VCD, der ökologische Verkehrsclub, zum Nachdenken über nachhaltige Mobilität ein. Bei einem Slow-Bike-Race konnte man zur Abwechslung mit Langsamkeit punkten. Die Konstruktion und Veredlung textiler Oberflächen, wie z.B. kleinste Glaskugeln auf der Oberfläche von Reflektor-Stoffen, konnte über ein Stereomikroskop genauer erkundet werden. Ein Angebot, das vor allem bei den jüngeren Besucher_innen auf grosse Begeisterung stiess. In Verbindung mit der Fragstellung wie eine solche Outdoorbekleidung schonend und funktionserhaltend gepflegt werden kann, ergab sich ein Gesamtbild rund um Bekleidung und Textilien, die im Haushalt gewaschen werden. Ein Publikumsmagnet war die leuchtende, teilweise transparente Waschmaschine, die tiefe Einblicke in den Aufbau des Geräts ermöglichte und den Prozess des Wäschewaschens für die Besucher_innen verständlicher machte.
Zur gleichen Zeit lud das Kooperationsteam an der Beuth Hochschule die Besucher_innen der LNdW zu einem Rundgang in der virtuellen Realität der Cave ein. Cave steht kurz für Cave Automatic Virtual Environment und setzt sich aus drei Projektionsflächen zusammen, die zur Erzeugung einer virtuellen Umgebung genutzt werden. Auf diese Leinände (der Boden und zwei Wände des Raums) werden durch Beamer im Wechsel zwei Bilder projiziert, jeweils eines pro Auge. Die Besucher_innen bekommen durch spezielle Brillen eine für sie wahrnehmbare, dreidimensionale Darstellung von beliebigen Objekten. Die Brillen wechseln mit einer vorgegebenen Taktung ihre Lichtdurchlässigkeit pro Auge, sodass das rechte Auge nichts sieht, wenn das Bild für das linke Auge gerade dargestellt wird. Dieser Mechanismus ermöglicht es, das Gehirn zu Überlisten, so dass man ein Gefühl von Tiefe im Raum erleben kann. Das Kooperationsteam führte die Besucher_innen in Kleingruppen durch die virtuelle Beuth-Villa, zeigte simulierte Strömungen als Punktwolke und das Modell der Gläsernen Waschmaschine 2.0. In die Strömung konnte mit dem eigenen Körper regelrecht eingetaucht bzw. der Kopf in die sich drehende Waschtrommel der Waschmaschine gesteckt werden. Durch diesen virtuellen Rundgang in einer Villa voller Überraschungen konnte ein Blick in die Zukunft von Forschung und Entwicklung greifbar gemacht werden.

An allen drei Standorten haben sich interessierte Besucher_innen der LNdW enthusiastisch mit dem Waschprozess auseinandergesetzt und waren zu Anfang überrascht davon, wie vielseitig und technisch anspruchsvoll sich das Thema Waschen im Haushalt gestaltet. Durch umfangreiches Infomaterial vom Forum Waschen und der kompetenten Betreuung der einzelnen Stände durch Mitarbeiter_innen und Studierende konnten sich Interessierte umfassend über den Waschprozess, die Waschmaschine und Nachhaltigkeit beim Waschen informieren. Die Lange Nacht der Wissenschaften war 2017 wieder ein voller Erfolg und hat allen Beteiligten sehr grossen Spass bereitet. In diesem Sinne freuen wir uns schon auf nächstes Jahr!






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